Unter den Steinen

 

Ich vertrete ja die Theorie das wir im Leben immer wieder vom Schicksal, Kismet, Charma, Gott  ….woran auch immer ihr glaubt die selben Aufgaben immer wieder gestellt bekommen. Solange bis wir sie erledigen. Das Universum legt uns solange Steine in den Weg, bis wir nicht mehr achtlos darüber steigen können sondern wir anfangen Sie zu bearbeiten. Und mit jedem mal, wenn wir nur darüber hinwegsteigen oder irgendwann klettern, wird der nächste Stein größer und die damit gemachte Erfahrung schmerzhafter. Solange bis der Leidensdruck groß genug ist. 

Oft höre ich von Klienten, warum passiert immer mir das? Warum suche ich mir immer wieder die falsche Arbeit, den falschen Partner, die falschen Freunde etc…aus. Tja das ist ja kein bewusstes aussuchen, das Universum folgt der Anziehungskraft. 2 Systeme die sich gegenseitig bedienen ziehen sich an. Im Grunde dafür das wir sie erkennen und daran wachsen und arbeiten können. Wenn mir zum Beispiel im Leben die Anerkennung und der Selbstwert fehlen, werde ich mich beruflich eher einen Arbeitsplatz suchen wo mein System „getriggert“ wird. Wo ich nicht gewertschätzt werde, wo ich nicht das Gefühl vermittelt bekomme das meine Leistung, meine Loyalität oder mein Engagement anerkannt werden. Das gleiche System-bedienen gilt auch in Freundschaften und Partnerschaften. Wir ziehen immer wieder das Gegen-System in unserem Leben an, welches auch ganz sicher unsere Trigger-punkte bedient.

Googel sagt zu Triggerpunkte:  Sie können Schmerzen an Ort und Stelle sowie an entfernten, scheinbar unbeteiligten Regionen hervorrufen! Das kommt zwar ursprünglich aus der körperlichen Arbeit, gilt aber auch für unser Seelenleben. 

Was aber ist nun mit diesen Triggerpunkten und mit der System-anziehung? Sind wir Chancenlos und wiederholen einfach immer wieder, in leichten Abänderungen unsere eigene Geschichte? Nein, zum Glück ist es nicht so. Es verhält sich ein wenig wie mit einem Lichtschalter. Wenn der an den Stromkreis angeschlossen ist und jemand bedient den Schalter, geht das Licht an.

Wenn du einen Triggerpunkt hast, egal welcher….. „ich bin nicht gut genug, ich bin nicht liebenswert, ich bin wertlos, ich bin immer schuld, ich versage immer….“.etc….dann wir da über kurz oder lang jemand auf den Schalter drücken und das Licht wird angehen. Wenn wir uns aber auf die Suche machen, wo der Ursprung unseres Triggerpunkts ,unseres erlerntes Systems liegt, dann können wir sinnbildlich gesprochen einfach dem Lichtschalter von der Stromleitung trennen. Genau um diese eigenen Glaubenssätze, Verhaltensmuster und die sich gegenseitig anziehenden Systeme geht es in der Weiterentwicklung. Ich gebe zu es ist harte Arbeit und nicht immer gefällt uns was wir finden, aber ich kann eins versprechen- es lohnt sich. 

  

Glaubenssätze & Verhaltensmuster

 

Ich erinnere mich an eine Klientin, welche zum Abnehmen gekommen ist. Sie hatte es schon ganz oft geschafft 15-20 kg abzunehmen um sie dann wieder zu zunehmen. Wir haben uns auf die Suche gemacht und sind sehr schnell in der Anamnese fündig geworden. Der erstmal bedeutungslose Satz meiner Klientin : „ in meiner Familie sind alle dick“ ….war für mich der Punkt an dem ich ansetzten konnte. Grundannahme war also im Unterbewusstsein meiner Klientin- -> wenn in meiner Familie ALLE Dick sind, ich ja gerne Teil meiner Familie sein möchte und dazugehören möchte, BIN ich dass dann immer noch wenn ich schlank bin? Das Erleben nach dem abnehmen, von den Familienmitgliedern für ihr neues Essverhalten, ihre Ernährung, die Bewegung und das schlankere Erscheinungsbild „aufgezogen“ zu werden, haben sie getriggert!!! Sie war spürbar Außenseiter und ihr schlechter Selbstwert, ihr fehlendes Selbstvertrauen und der Wusch zur Gruppe zu gehören, hat sie jedes Mal wieder zunehmen lassen.

 

Wenn wir aber weiter achtlos über die Steine steigen, werden wir weiter unsere Gegen-Systeme anziehen, werden wieder wie erwartet scheitern und nach dem wir uns wieder aufgerappelt haben, finden wir zielsicher das wieder sehr ähnliche System.

Mit jedem Mal wird der Stein größer, die Erfahrung schmerzhafter und die Narben und Wunden die wir davon tragen größer.